Durch die großen Unterschiede in den Tageslängen zwischen Winter und Sommer sind auch die Eindrücke in den verschiedenen Jahreszeiten sehr unterschiedlich.

Winter

Bei einer Wintertour

Der Winter beginnt in Schweden schon gegen Ende Oktober. Die Tage werden deutlich kürzer, die Nächte langsam frostiger und die Blätter werden fleißig zusammen geharkt weil sich der erste Schnee ankündigt. Mit Winterbeginn haben wir bisher die intensivsten Nordlicht-Erlebnisse gehabt. Bis zum 20. Dezember, der Wintersonnenwende, verkürzen sich die Tage auf bis zu 5 Stunden und die Temperaturen fallen stetig. Zu Weihnachten kann man zu 98% mit einer geschlossenen Schneedecke rechnen (Quelle: SMHI Klimadaten für Hoting) und durch den weißen Schnee glitzert die Weihnachtsbeleuchtung noch intensiver. Auch Nachtwanderungen bei Vollmond haben ihren Reiz. Sei es durch einen Ort oder mit Schneeschuhen zu einer der vielen Windschutzhütten. Ab dem 20. Dezember werden die Tage dann wieder länger und ab Mitte März überholen wir die Mitteleuropäer in punkto Tageslänge. Die durchschnittlichen Wintertemperaturen sind sicher deutlich niedriger als in Deutschland und -35 oder gar -40 Grad kann man sich als Mitteleuropäer fast nicht vorstellen. Aber keine Angst! Zum Einen sind solche Temperaturen eher selten und halten nicht lange an und zum Anderen fühlen sich die Tiefsttemperaturen durch die geringe Luftfeuchtigkeit viel angenehmer an. Es sei denn, man plant eine Schneemobiltour oder möchte unbedingt bei starken Wind auf dem See Eisangeln. Ende April bis Anfang Mai endet dann der Winter bei uns.

Im Winter nach Nordschweden mit dem eigenen Auto?

Auto im Winter

Kein Problem. Auch mit normalen Winterreifen (die sollten schon noch ein gutes Profil haben) kann man auf den geräumten Straßen in Nordschweden gut fahren. Vorausgesetzt man passt seine Fahrweise den Gegebenheiten an und versucht nicht mit Einheimischen, die fahren oft mit Spikes, ein Rennen zu veranstalten. Die Straßen werden nicht mit Salz enteist, sondern geräumt, die Schneedecke aufgerauht und dann teilweise mit Grys (kleine Steine) oder Sand abgestreut. Schneeketten sind normalerweise nicht erforderlich, können aber nach starkem Schneefall hilfreich sein. Besonders die Auto-Batterie sollte in einem sehr guten Zustand sein, insbesondere, wenn die Temperaturen mal wieder auf sehr eisig stehen. Dieselfahrzeuge sollte zusätzlich einmal in Nordschweden vollgetankt werden, hier gibt es besondere Zusätze. Die lassen den Diesel nicht so schnell einfrieren.

Frühling

Extrem kurz liegt der Frühling zwischen Eis und blühenden Wiese vielleicht im Mai. Schwer vorstellbar, dass ein noch zugefrorener See Frühlingsgefühle hervorruft, aber bedenkt man das plätschernde Wasser in den Schmelzbächen und die rundherum grün werdenden und manchmal blühenden Pflanzen einen langen Winter vertreiben, so ist das für uns "Frühling"

Sommer

Sommer

Der Juni ist der erste Sommermonat und zugleich auch der Monat mit den längsten Tagen. Midsommar steht an und es wird fast nicht richtig dunkel. Eigentlich in der Nacht vom 20. auf den 21. Juni wir das Fest arbeitgeberfreundlich auf den darauffolgenden Freitag (Midsommarafton) und Samstag (Midsommardag) verlegt. Im Juli und August sind die Tage immer noch lang und die Temperaturen pendeln sich auf wohligen Sommermodus ein. Nicht so warm wie weiter südlich kommen wir aber auch hier auf manchmal knapp 30 Grad. In der Regel aber eher 20 Grad. Auch in Nordschweden regnet es, das ist ja auch gut für die Pflanzen, aber mit ca. 600 bis 700 mm Gesamtniederschlag im Jahr gehört diese Region zu den eher trockenen. Der Sommer eignet sich dann besonders zum Baden in den erfrischenden See, Boot fahren und Wandern. Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch im Fjäll, sehr gut über den Viltmarksvägen zu erreichen. Im September geht der nordschwedische Sommer dann langsam zu Ende.

Herbst

Die Zeit zwischen dem letzten grünen Blatt und dem ersten Schnee ist recht kurz. Genauso schnell, wie im Frühjahr die Pflanzen sprießen verfärbt sich das Laub im Herbst und die Bäume verlieren ihre Blätter. Jetzt ist Herbst und die Seen laden nur noch die "Kaltwassertauglichen" zum Baden ein. Von Mitte September bis Mitte Oktober schaltet Nordschweden den Wintermodus ein und fast alle freuen sich auf die ersten Nordlichter und den ersten dauerhaften Schnee.

Wir lieben alle Jahreszeiten. Besonders der stärkere Wechsel zwischen hell und dunkel, oder warm und kalt lassen einen das Land Nordschweden als etwas ganz besonderes erleben. Einen richtigen Sommer und Winter zu haben ist schon etwas ganz fantastisches. Aber: die einen mögen das und wenige andere gar nicht ;-).